Pfarrei-Fest

Nachdem Luis Capilla den Turm gesegnet hatte, schnitten Reto Häfliger und Hanspeter Kündig das rote Band durch.

Turmweihe mit kleiner Jubiläumsfeier

Eigentlich war zum 50-Jahr-Jubiläum der Pfarrei St. Michael ein grosses Pfarreifest mit Jugendfest, offiziellem Festakt, Konzerten und vielen weiteren Aktivitäten geplant gewesen. «Doch aufgrund der Corona-Situation mussten wir befürchten, dass keine richtige Feststimmung aufgekommen wäre», erklärte Anne-Catherine de Loë, Präsidentin des Pfarreirats. Das Jubiläumsfest wurde deshalb auf 2021 verschoben und am Wochenende vom 12. und 13. September nur eine kleine Feier durchgeführt.

Der Höhepunkt war die Einweihung des neuen Kirchturms. Er wurde von Luis Capilla gesegnet, dann schnitten Gemeindeleiter Reto Häfliger und Kirchenpflegepräsident Hanspeter Kündig Seite an Seite das rote Band durch. Kaum hatten die beiden ihre feierliche Tätigkeit beendet, ertönte zum ersten Mal der Klang, auf den die Katholiken aus Dietlikon und Wangen-Brüttisellen 50 Jahre lang warten mussten: eigene Kirchenglocken, die zum Gottesdienst riefen.

Die Blicke der rund 200 Besucherinnen und Besucher auf dem Kirchenvorplatz waren nach oben gerichtet, auf die gläserne Glockenstube, in der die vier Glocken hin und herschwangen. Kaum gaben sie die ersten Töne von sich, brandete spontaner Applaus auf, man beglückwünschte sich gegenseitig, und manch ein älterer Kirchgänger, der die jahrzehntelange Turmdebatte hautnah miterlebt hatte, wischte sich angesichts des «Happy Ends» verstohlen Freudentränen aus den Augenwinkeln.

Nach dem Jugendgottesdienst begeisterten die roundabout-Mädchen mit einer gelungenen Streetdance-Vorführung. Für den Apéro mixten die Jugendlichen aus der Pfarrei farbenfrohe Cocktails. Damit und mit dem Verkauf von Kuchen und selbst gebastelten Schlüsselanhängern sammelten sie für ein Hilfsprojekt in Sri Lanka.

«Zu einer Kirche gehört in unserer Kultur ein Turm», sagte Hanspeter Kündig in seiner Ansprache nach dem Festgottesdienst am Sonntag. «Ich wünsche mir deshalb, dass dieses Geläut von der Bevölkerung nicht als Lärmbelästigung betrachtet wird, sondern als musikalisches Wahrzeichen der Kirche St. Michael.» Architekt Pierre Ilg, der von allen Seiten grosses Lob erntete für den modernen Turm aus Sichtbeton, sprach ebenfalls zu den Anwesenden, erklärte sein Projekt und die Ideen dahinter. Danach regnete es als kleine Überraschung bunte Papierblumen vom neuen Kirchturm…