Baustelle

Ein Blick auf die Bauarbeiten

Vorbereitungen

Dank der milden Witterung um einiges früher als geplant, begannen in der Woche vor den Sportferien im Februar 2020 auf dem Kirchenplatz die Abräumarbeiten: dort wo künftig der neue Glockenturm stehen wird, sind die Betonwinkelmauer und die Pflastersteine entfernt worden, ebenso diejenigen Sitzbänkli, die den Bauarbeiten im Weg standen. Ausserdem wurde die Baustelle aus Sicherheitsgründen eingezäunt.

In der zweiten Februar-Woche fuhren die ersten Baumaschinen auf den Platz. Das Drehbohrgerät einer Spezialtiefbaufirma versenkte vier Pfähle 24 Meter tief und fest im Boden. Denn der geologische Untergrund, der eis- und nacheiszeitlich geprägt ist und aus Moräneablagerungen sowie einer Schicht lehmiger Sedimente besteht, ist zum Bebauen nicht der beste.  Die Betonplatte, die das Fundament des Kirchturms bildet, wird deshalb auf diesen vier Pfählen ruhen.

Grundsteinlegung am 24. März 2020

Auf der Innenseite des Durchgangs zwischen den beiden Seitenflügeln des neuen Kirchturms wurde während der Bauarbeiten eine Aussparung offen freigelassen – der Platz für eine Zeitkapsel und den Grundstein, eine graue Steinplatte mit der Inschrift „St. Michael“ und der Jahreszahl 2020.

Bevor sie verschweisst wurde, kamen in die metallene Kassette neben Kopien von Sitzungsprotokollen, Beschlüssen und anderen Dokumenten rund um den Kirchturmbau auch die Gedanken und Wünsche von Pfarreigenhörigen, die diese in den vergangenen Wochen zu Papier gebracht hatten. „Ich freue mich sehr auf den Turm und die Glocken als äusseres Zeichen unseres Glaubens“, war da zu lesen. Oder „Glocken rufen Menschen zusammen“ und „Möge dieses Glockengeläut uns alle überleben und Zeugnis geben von uns in dieser Gemeinde“.

Am 24. März 2020 segnete Gemeindeleiter Reto Häfliger anlässlich der Grundsteinlegung die Zeitkapsel und bat um Gottes Schutz für die Baustelle, die beteiligen Arbeiter und den Kirchenturm, auch über dessen Entstehungsphase hinaus. Die dazu geplante Feier mit Ansprachen, Apréro und Zvieri für die Bauarbeiter musste wegen der Situation rund um das Corona-Virus abgesagt werden.

Aufrichtefest am 10. Juni 2020: Ein Dankeschön an die Turmbauer

Der neue Glockenturm für die katholische Kirche St. Michael ist fast fertig gestellt. Nun konnte das Aufrichtefest gefeiert und den am Bau beteiligten Handwerkern mit einem zünftigen Znüni gedankt werden.

Das Tännli, das ganz oben auf dem Gerüst des Kirchturms, auf über 18 Metern Höhe thront, ist von Wind und Wetter schon ein bisschen zerzaust. Es wurde vor rund drei Wochen angebracht. „Das ist eine alte Tradition auf dem Bau und das Zeichen dafür, dass der Rohbau vollendet ist“, sagte Richard Pfister, Liegenschaften vorstand der Kirchenpflege Wallisellen, Dietlikon, Wangen-Brüttisellen und Chef der Baukommission für den neuen Kirchenturm, der zum 50-Jahr-Jubiläum gebaut wird.

Letzte Woche konnte das Aufrichtefest gefeiert werden: die Pfarrei lud dazu alle am Bau beteiligten Handwerker zu einem zünftigen Zvieri vom Grill ein.

Bauzeit von gut fünf Monaten

Pierre Ilg, der Architekt des Kirchturm, der auch schon für den Bau des Pfarreizentrums verantwortlich zeichnete, erinnerte in einer kurzen Ansprache daran, dass man vor einem Jahr mitten im Baurekursverfahren steckte und nicht wusste, ob der seit einem halben Jahrhundert fehlende Kirchturm zum Jubiläum gebaut werden kann. Als die Rekurse abgewiesen und der Bau mit Auflagen bezüglich Lautstärke der Kirchenglocken und Läutordnung bewilligt wurde, ging es schnell: am 5. Februar wurden mit den Bauarbeiten begonnen, ab da schoss der Turm in die Höhe. „Die Bauarbeiter haben sehr gut, gemäss Plan und vor allem unfallfrei gearbeitet“, bilanzierte Ilg. Der mit Weisspigmenten eingefärbte Sichtbeton ist sogar auf Anhieb so gut herausgekommen, dass auf das geplante Sandstrahlen verzichtet werden kann. Im Namen der Kirchenpflege und der Pfarrei bedankte sich Pierre Ilg bei den Planern, den Bohrpfählern, Gerüstbauern,  Bauarbeitern, Elektrikern, Schreinern und Glockenbauern, die alle mit grossem Engagement am Turmbau beteiligt waren.

Letzte Arbeiten

Zur Fertigstellung des Turms fehlen nur noch ein paar wenige, aber wichtige Arbeiten. Der Maler spritzt noch einen Graffitischutz auf den Sichtbeton, ausserdem wird in den nächsten Tagen noch die so genannte Glockenstube fertig gestellt. Die neuen Dietliker Kirchenglocken baumeln nicht frei und offen, sondern sind mit Glas verkleidet. Diese Glockenstube erlaubt es, den Schallpegel zu steuern, ausserdem sind die Bronzeglocken so auch geschützt vor Frost, Regen und Sonnenschein. Voraussichtlich in der dritten Juni-Woche wird das Baugerüst entfernt und dann ist der Glockenturm bereit für das nächste Grossereignis: am Samstag, 4. Juli, findet der Glockenaufzug statt.

Gerüstentfernung am Mittwoch, 24. Juni 2020

Der neue Kirchturm ist zum ersten Mal in seiner ganzen Pracht zu sehen! Am Mittwoch, 24. Juni, entfernten die Gerüstbauer bei strahlendem Sonnenschein die Stahlkonstruktion, die den neuen Glockenturm von Anfang an fest im Griff hatte. Damit wird der Blick frei auf den modernen, 18 Meter hohen Turm mit der schlichten Sichtbeton-Fassade.